Die Esel Kommen 2019
- Olaf Seebode
- 24. Jan.
- 2 Min. Lesezeit
Aktualisiert: 30. Jan.

"Wenn wir so etwas nochmal machen, dann nur mit einem Esel!", sagte mein Klient als wir nach unserem 1000 Kilometermarsch 2018 das Kap Finesterre erreichten.
Da er das ein paar Wochen nach unserer Rückkehr immer noch für eine vernünftige Idee hielt, fingen wir an, uns ernsthaft mit dem Thema zu beschäftigen.
Platz genug hätten wir und der Rest findet sich schon. Also studierten wir fleißig die Kleinanzeigen und wurden bereits nach kurzer Zeit fündig. Ein fünf Jahre alter Eselwallach mit Erfahrungen im Wandern sollte in der Nähe von Minden dringend abgegeben werden.
Kurzentschlossen liehen wir uns einen Pferdeanhänger und fuhren los.
Vor Ort lernten wir dann Sjørd kennen. Er stand einsam in einer Ecke, denn seine Artgenossen hatten ihn vom Trog vertrieben. Wir kamen schnell überein, dass er uns sehr symphatisch sei und als er sich dann noch ohne Probleme halftern und führen ließ, nahmen wir ihn direkt mit nach Hause.

Nun galt es auf unserem Hof ganz schnell eine artgerechte Umgebung für unseren neuen Hofbewohner zu schaffen. Wir bauten also zunächst einen Offenstall.


Um Sjørd an uns und an das Wandern zu gewöhnen, fingen wir an, unsere Einkäufe mit dem Esel zu erledigen.

Nebenbei probierten wir aus, wie man einen Esel am besten für eine lange Wanderung bepackt und wie er dabei noch unseren kleinen Hund Fussel mit befördern kann.


Aber so viel wir auch mit dem Esel unternahmen, so wirkte er doch immer ein wenig bedrückt. Ihm fehlte ganz offensichtlich ein Artgenosse. Das wussten wir zwar schon vorher und wir hatten auch von Anfang an mit einem zweiten Esel geplant, aber wir dachten, das hätte ein wenig Zeit. Hatte es offensichtlich nicht. Also mussten wir schnellst möglich einen zweiten passenden Esel auftreiben.
Zufällig stieß ich über eine Anzeige eines Tierschutzvereins. In Aachen war ein 13 jähriger Wallach gerade noch so vom Schlachter gerettet worden und suchte jetzt ein neues Zuhause. Aus der Beschreibung ging hervor, dass er sowohl Erfahrung im Kutsche ziehen als auch im Gepäck tragen hatte. Der schien geeignet zu sein. Also machten wir uns auf, ihn zu begutachten.
Dort angekommen rempelte er mich erst einmal ordentlich von der Seite an. Als er das ein zweites Mal versuchte, rempelt ich ordentlich zurück. Damit hatte ich anscheinend seinen Test bestanden und er gesellte sich friedlich zu uns. Uns war sofort klar, dass Larry ein Esel mit einer echten Persönlichkeit war. Wir waren sofort einig, ihn mitzunehmen.

